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Liebe, Freude
und Freiheit.

Das Wort Gottes

+ der Geist Gottes.

»Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam.«

Hebräer 4,12

»Das Natürliche nützt nichts, der Geist macht lebendig.«

Johannes 6,63

Gott wirkt auf der Erde durch sein Wort und seinen Geist. Es ist die energetische Wirksamkeit im Wort und im Geist, durch welche Übernatürlichkeit ins Leben des Glaubenden einzieht. Bevor wir uns mit dem Wort und dem Geist Gottes beschäftigen, befassen wir uns jedoch mit der Realität der geistlichen Welt im Allgemeinen.

Die Wirklichkeit der geistlichen Welt

Geist ist unsichtbar, weshalb er von den meisten Menschen in der westlichen Welt nicht beachtet wird. Das ist so, als würde man das Sichtbare ignorieren, weil man es nicht hören kann. In Wahrheit bestimmen zu jeder Sekunde geistliche Kräfte das Leben eines jeden Menschen. Durch einen bewussten Umgang mit geistlichen Kräften öffnet sich eine neue Dimension des Lebens.

Geist ist Realität

Geist ist die unsichtbare Wirklichkeit. Geist ist die unsichtbare Substanz, die allem Sichtbaren zugrunde liegt. Geist ist unvergänglich. Geist ist übernatürliche unsichtbare Energie. Schon im Natürlichen gibt es Energien, die nicht mit den fünf menschlichen Sinnen wahrnehmbar sind, die aber doch das ganze menschliche Dasein prägen. Elektrizität zum Beispiel oder moderne Informationstechnik. Ebenso gibt es übernatürliche unsichtbare Energie: Geist. Geistliche Kräfte haben nichts mit dem sog. geistigen Vermögen zu tun. Das heißt, der Begriff Geist im biblischen und hier verwendeten Sinn meint nicht den menschlichen Intellekt, sondern bezieht sich ausschließlich auf Übernatürlichkeit.
Jede Person ist ein geistliches Wesen, d. h. die Person selbst, ihre innerste Substanz, ist lebendige Energie. Dies gilt für jeden Menschen, für Gott, den Teufel, Engel und Dämonen. Dabei charakterisiert die Natur der geistlichen Substanz deren Persönlichkeit. So ist beispielsweise die Natur des göttlichen Geistes selbstlose Liebe.

Geist bestimmt das menschliche Dasein

Der Mensch ist ein dreieiniges Wesen. Der Geist legt die Natur jeder Person fest und ist das bestimmende Element. Zusätzlich hat jeder Mensch eine Seele (Wille, Gefühle, Verstand) und einen Körper. Diese sind formbar und verändern sich gemäß den geistlichen Kräften, denen sie ausgesetzt sind.

Geist prägt den Menschen

Jeder weiß, dass die Persönlichkeit eines Menschen durch die Erfahrungen seines Lebens geformt wird. In Wirklichkeit sind diese Erfahrungen bereits das Resultat der geistlichen Kräfte, die in seinem Leben wirksam sind. Zumeist kann sich ein Mensch, gerade zu Beginn seines Lebens, nur bedingt aussuchen, welchen geistlichen Kräften er sich aussetzen möchte. Das heißt, ein Teil seiner Persönlichkeit ist beispielsweise schlicht ein Produkt der geistlichen Atmosphäre seines Elternhauses. Dabei setzt sich die vorhandene Geistkraft immer gegen äußerlich angewandte Erziehungsmethodik durch. Wenn Eltern beispielsweise ein Empfinden der Minderwertigkeit haben, können sie ihr Kind noch so viel loben und ermutigen, es wird das Elternhaus mit dem gleichen Minderwertigkeitsgefühl verlassen, welches bereits seinen Eltern anhaftete.
Jeder Mensch, der die geistliche Welt unbeachtet lässt, lebt ein unbewusstes Leben, in dem er unbeholfen versucht, auf die Geschehnisse zu reagieren, die ihm begegnen. Seine Verhaltensmuster sind dabei zwanghaft, gemäß der Prägungen, die sich aus den geistlichen Kräften ergaben, die seine Lebenserfahrungen begleiteten.

Veränderung durch Geist

Erfahrungen, die ein Mensch gemacht hat, kann man nicht ungeschehen machen. Die gut gemeinten Versuche, einen Menschen umzuprägen (z. B. durch Psychotherapie oder Positives Denken), scheitern oder richten wenig aus.
Doch geistliche Kräfte sind stärker als natürliche Kräfte, sie sind stärker als alles Sichtbare. Geistliche Kraft wird nicht durch äußere Anwendung wirksam, sondern durch Glauben. Durch eine bewusste Geistlichkeit und die Kraft des Glaubens, werden selbst lebenslange Prägungen mühelos verändert. In dem Bewusstsein, dass der Geist Jesu Christi die stärkste Kraft ist, die es gibt, formuliert Paulus in seinem Brief an die Epheser so wunderschön:

»Gott gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen; dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid (…) damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes. (…) Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde.«

Epheser 3,16ff.

Ein geistliches Leben

Sobald jemand für die geistlich-energetische Welt sensibilisiert ist, beginnt ein bewussterer Umgang mit der übernatürlichen Wirklichkeit. Die Schärfung der geistlichen Wahrnehmungen ist dabei ein Lernprozess, vergleichbar mit der Entwicklung der fünf natürlichen Sinne bei Kleinkindern.

Einfluss im Unsichtbaren

Jede Person ist Geist, d. h. sie besitzt eine gewisse geistliche Kraft und hat eine entsprechende energetische Ausstrahlung. Die geistliche Kraft, die von einer Person ausgeht, kann Atmosphären prägen und somit andere Menschen im Unsichtbaren beeinflussen. Andererseits kann sich eine Person einer bestimmten Atmosphäre aussetzen und so die geistliche Substanz, die der Atmosphäre zugrunde liegt, aufnehmen. Prägt eine bestimmte geistliche Wirksamkeit das ganze Leben eines Menschen, empfindet er sie irgendwann als Teil seiner Persönlichkeit. Die entsprechende Energie lagert sich in seiner Seele ein und wird Bestandteil seiner ständigen Ausstrahlung. Schließlich kann sie sich sogar in seinem Gesichtsausdruck niederschlagen.
Ein göttlich geistlicher Mensch lebt mehr und mehr unabhängig von vorhandenen Atmosphären, da er beständig in der Atmosphäre Gottes bleibt – der Liebe. Er kann andere Wirksamkeiten in der Atmosphäre wahrnehmen und bewusst wählen, was er an sich heranlässt und was nicht. Er wird aber auch darauf achten, welche geistliche Wirksamkeit von ihm selbst ausgeht und stets vermeiden, negative Atmosphären aufzunehmen.
Hört ein Mensch zum Beispiel regelmäßig depressive Musik, wird sich sein Gemüt über kurz oder lang entsprechend verändern. In seiner formbaren Seele werden sich immer mehr melancholische Gefühle und negative Gedanken einstellen. Ein geistlicher Mensch wird sich solchen Einflüssen entziehen.
Der Geistliche erkennt Stress an seinem Arbeitsplatz bereits bevor die Atmosphäre ihn schleichend vereinnahmt. Er kann somit innerlich in einem Zustand der Ruhe bleiben und mit klarem Kopf effizient weiterarbeiten.
Die Menschheit wird erkennen, dass negative Atmosphären in ihrer schädlichen Wirkung für die Persönlichkeit ebenso zerstörerisch sind wie etwa giftige Umwelteinflüsse für den Körper.

Mündigkeit

Ein geistlicher Mensch ist ein mündiger Mensch. Er ist nicht leicht manipulierbar oder verführbar, da er die wirklichen Beweggründe seines Gegenübers als wirksame Energien wahrnimmt. Er ist ein vertrauensvoller Mensch und muss sich trotzdem nicht naiv auf vordergründige Aussagen stützen.
Der Geistliche erkennt zum Beispiel in einem Verkaufsgespräch, wenn eine freundliche Beratung in geschickte Manipulation kippt, und er bleibt somit zu einer unabhängigen Entscheidung fähig.
Wenn ein geistlich sensibler Mensch einen Raum betritt, weiß er, ob darin vorher gestritten, gelästert oder gelobt wurde, weil die entsprechenden Energien noch im Raum sind. Er spürt sofort, ob er willkommen ist oder stört.
Die Sensibilisierung für geistliche Wirksamkeiten ist ein Lern-Prozess. Dabei ist die größte Herausforderung, die starken Eindrücke der gut entwickelten natürlichen Sinne zurückzustellen, die mit den feinen geistlichen Empfindungen konkurrieren. Der natürliche Mensch glaubt nur das, was ihm seine Sinne vermitteln. Der Geistliche sieht die Wirklichkeit.

Einheit im Geist

Die Menschheit sehnt sich nach Frieden. Die Beendigung aller menschlichen Feindseligkeit ist nur durch die Einheit im Geist der Liebe möglich. Apostel Paulus schreibt: „Bemüht euch darum, die Einheit zu bewahren, die sein Geist euch geschenkt hat. Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“1

Geistliche Verbindung

Sobald sich mehrere Menschen für die gleiche geistliche Wirksamkeit öffnen, entsteht eine geistliche Verbindung. Geistliche Einheit lässt über natürliche Differenzen hinwegsehen. Dies ist grundsätzlich in jedem Geist möglich. Hier nur einige Beispiele:
Musiker, die sich der geistlichen Wirksamkeit eines inspirierten Band-Leaders hingeben, erzielen im Zusammenspiel mit ihm eine Harmonie, die allein durch natürliche Übung nicht möglich wäre.
Menschen, die sonst wenige Gemeinsamkeiten haben, können sich aufgrund eines gemeinsamen Feindbildes in Hass verbinden. Dies findet auf allen Ebenen statt. Ablehnung ethnischer Minderheiten in einer Nation, religiös motivierte Verfolgung Andersdenkender oder auch die tägliche Lästerei auf dem Schulhof oder in der Arbeitsstelle.

Die Kraft der Einheit

Geistliche Einheit – egal ob positiv oder negativ – ist sehr stark. Selbst wenn sie nur für einen gewissen Zeitraum besteht, entfaltet sich in diesem Moment ein enormes Potenzial, das weit über die Summe der Fähigkeiten der einzelnen hinausgeht. Im Vergleich dazu kann man sich z. B. diplomatische Übereinkünfte bzw. durch Absprachen gefundenen Konsens ansehen. Diese Übereinkünfte gewähren nur einen äußerlichen Rahmen für ein gemeinsames Handeln und sind entsprechend schwach.
Der geistliche Mensch empfindet jede zwischenmenschliche Spannung. Er weiß, dass Einigung durch verstandesmäßige Übereinkunft keine Einheit ist. Der Geistliche wird immer die Einheit im Geist der Liebe suchen. Er meidet jegliche Verbindung in einem negativen Geist wie Lästerei. Menschen, die ihr Leben auf diese positive Geistlichkeit ausgerichtet haben, tragen dazu bei, die Gesamtatmosphäre auf der Erde zu verbessern.

Das geistliche Erwachen

In jedem Bereich der Kunst gibt der Mensch der Inspiration immer Vorrang vor der Fertigkeit. So kann ein inspirierter Musiker einfachste Melodien spielen und hat trotzdem enorme Anziehungskraft, während einem Musiker, der ohne Inspiration technisch exzellent spielt, allenfalls Anerkennung gezollt wird. Der Mensch sehnt sich nach erfrischender Geistlichkeit. Er sehnt sich nach vitalisierender Berührung mit geistlichen Kräften.
Langfristig wird die Menschheit aufhören, das Unsichtbare zu ignorieren. Sie wird die vorhandenen geistlichen Kräfte erkennen und einen bewussten Umgang damit pflegen. Die damit einhergehenden Veränderungen des menschlichen Lebens werden nachhaltig und von unvorstellbarem Ausmaß sein. Viel umfassender als beispielsweise die Entdeckung elektrischer Energie, die auch, obgleich ständig vorhanden, lange Zeit unentdeckt blieb. Ein bewusster Umgang mit geistlichen Kräften wird auch in der modernen Gesellschaft den Beigeschmack der Phantasterei verlieren. Er wird sich für ein verantwortungsbewusstes Leben als vernünftig, ja sogar unumgänglich erweisen.

Herrschaft in der geistlichen Welt

Jeder Einzelne ist verantwortlich, in seinem Umfeld Gutes zu bewirken, um das Gemeinwohl der Menschheit zu verbessern. Auf effektive und nachhaltige Weise kann dies nur geschehen, indem der Mensch geistliche Herrschaft über negative Wirksamkeiten ausübt. Die hierzu nötige Vollmacht steht dem Glaubenden im Namen Jesu Christi zur Verfügung.

Die Ohnmacht des natürlichen Menschen

Bereits im einfachen Bemühen um ein schönes Leben für sich selbst, stößt der Mensch ständig an die Grenzen seiner Möglichkeiten gegen die scheinbare Übermacht der negativen Wirksamkeiten in seinem Umfeld. Immer wieder erlebt er, dass er gegen negative Atmosphären und Stimmungen, die er wahrnimmt, nichts ausrichten kann. Ebenso kennen die meisten Menschen das Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber zwanghaft negativen Gemütszuständen wie Depression, Eifersucht oder Zorn. Zeitweise werden Menschen von einer negativen Energie übernommen und können sich ihr Verhalten hinterher selbst nicht erklären.
Der Mensch erlebt täglich zerstörerische Kräfte, gegen die er sich kaum zu wehren vermag. Gegen seinen Willen beeinflussen sie sein eigenes Verhalten zum Schlechten oder wirken zumindest von außen negativ auf sein Gemüt ein.

Im Namen Jesus ist die höchste Autorität

Welche geistliche Wirksamkeit sich in einer Konfrontation durchsetzt, liegt schlicht daran, welcher Geist die höhere Autorität hat. Die mächtigste Person im ganzen Universum ist Jesus Christus. Er sagt von sich selbst: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“2
Als Jesus auf der Erde war, demonstrierte er souverän sowohl seine geistliche Klarheit als auch seine Herrschaft. Er kannte immer den genauen Beweggrund seines Gegenübers und war im Umgang mit Menschen, Dämonen und Umständen souverän. Darum heißt es über ihn: „Gott hat ihn hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jedem Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“3

Jesus sprach darüber, dass er seine Nachfolger in gleicher Weise in die Welt senden würde, wie der Vater ihn gesandt hatte, und dass sie in seinem Namen genauso handeln würden, wie er es tat: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Wenn ihr mich etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.“4

Die Herrschaft des neuen Menschen

Im Namen von Jesus Christus zu handeln, bedeutet dabei nicht ein formelhaftes Anwenden dieses Namens, sondern die vertrauensvolle Identifikation mit seinem ganzen Wesen: ein völliges Übereinstimmen mit seinen Zielen und Motivationen, das durch die absolute Hingabe an die Wirksamkeit seines Geistes der Liebe zustande kommt.
Johannes schreibt in seinem Evangelium: „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“5 Der Gläubige nimmt Jesus Christus als sein Leben auf. Er empfängt die Macht eines Sohnes Gottes und gibt sich vollständig der Wirksamkeit des göttlichen Geistes hin: „Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“6 So wie Jesus selbst hat der gläubige Sohn Gottes Autorität über jede geistliche Wirksamkeit und kann sie, gemäß dem liebevollen Willen seines Vaters, einsetzen. Er weiß, dass er, als Gesandter der Liebe an Christi statt, auf dieser Erde ist. Von diesem heißt es: „Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.“7 So ist der aus Gott geborene neue Mensch gleichermaßen auf der Welt, um den Menschen Gutes zu tun und sie von negativen Wirksamkeiten freizusetzen. Dazu muss der Glaubende zunächst persönlich zur geistlichen Mündigkeit gelangen.

Ein heiliges Leben

Die souveräne Ausübung geistlicher Vollmacht spiegelt sich zuallererst in einem vorbildlichen Leben wider. Ohne geistliches Verständnis über die neue Natur scheint die folgende Aufforderung von Jesus wie Wunschdenken, wenn er sagt:

»Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.« 

Kolosser 3,8ff.

Tatsächlich meinte Jesus genau das, was er sagte: Wir sollen genauso wie unser Vater-Gott sein, wir sollen aus seiner Natur der Liebe leben.

Paulus gibt keine bloße Verhaltens-Maxime vor, sondern spricht von bewusster, geistlicher Herrschaft, wenn er schreibt: „Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund.“ Er sagt klar, dass die neue Natur dazu befähigt, indem er fortfährt: „… da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat!“ Schließlich fordert er uns auf, die geistlichen Kräfte der göttlichen Natur wirksam werden zu lassen: „Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut! (…) Zu diesem allen aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist! (…) Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus.“8

Paulus fordert dazu auf, diese bewusste Ausübung geistlicher Herrschaft im Namen Jesu auszuführen. Wie bereits weiter oben erwähnt, bedeutet dies, es in völliger Identifikation mit seiner göttlichen Natur und seinem Wesen der Liebe zu tun. Das formelhafte Anwenden der Worte „im Namen Jesu“ wird oft praktiziert, um eine Veränderung einer unliebsamen Situation herbeizuführen. Das allein wird aber nicht ein energetisch geheiligtes Leben des Glaubenden zur Folge haben.

Die zentralen Fragen sind also: Wie wird der neue, aus Gott geborene Geist, so stark, dass die Liebesnatur Gottes im Glaubenden zum Ausdruck kommt? Wie wird die vertrauensvolle Identifikation mit Jesus Christus so intensiv, dass das energetisch erlebte Einssein mit Gott alle negativen Prägungen und Verhaltensmuster aus der Persönlichkeit entfernt?

Die Antwort lautet: Durch das beständige Wirken Gottes am Glaubenden, der sich durch sein Wort und seinen Geist ausdrückt!

Das Wort Gottes und der Geist Gottes

Das Wort Gottes ist Gott selbst. Es ist lebendig und weist sich stets durch den erbauenden Geist der Liebe aus. Nimmt er dieses Wort zu sich, erlebt der Glaubende die direkte Begegnung mit Gott und seiner verwandelnden Kraft.

Worte sind Geist

Worte transportieren geistliche Kräfte. Die natürliche Komponente von Worten ist bekannt: bestimmte Laute bzw. Schriftzeichen mit einer spezifischen Bedeutung. In Wahrheit besitzen Worte jedoch auch eine energetische Komponente. Schon scheinbar belanglose Worte transportieren denjenigen Geist, der den Impuls gibt, sie zu sprechen oder zu schreiben. Jeder sensible Mensch empfindet in Worten, zusätzlich zu deren direkter Bedeutung, noch so etwas wie einen „Unterton“ oder einen „Beigeschmack“. So können scheinbar positive Worte doch verletzend sein, oder aber scheinbar unbedeutendes Gerede kann motivierende Lebensfreude vermitteln. Eine angemessene und präzise Formulierung ist natürlich wünschenswert; in Worten, die den zwischenmenschlichen Bereich betreffen, ist jedoch darüber hinaus der begleitende Geist entscheidend.

Gott ist Wort und Geist

Wenn Menschen sprechen, sind ihre Worte von unterschiedlichsten Energien begleitet. Aus dem Affekt oder um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, bedienen sie sich der unterschiedlichsten geistlichen Wirksamkeiten. Wenn aber jemand frei „aus seinem Herzen“ redet, sind seine Worte von seinem eigenen Geist begleitet – er teilt  sich selbst mit.
Gott ist souverän und frei. Sein Wort ist damit immer authentisch und verlässlich. In seinem Wort teilt er stets sich selbst mit, denn die einzige Energie, die das Wort Gottes begleitet, ist seine eigene Natur: die selbstlose Liebe. Jesus demonstrierte dies, als er auf der Erde war. Er ließ sich weder von gesellschaftlichen Erwartungen dazu bringen, eine zweckmäßige Rolle einzunehmen noch zu jeglicher ungewollter Spontanreaktion nötigen. Als sie ihn fragten, wer er sei, antwortete er: „Zuerst das, was ich zu euch rede!“9 Deshalb schreibt Johannes über die Menschwerdung Jesu: „Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.“10
Gott ist also sein Wort. Johannes beginnt sein Evangelium, indem er schreibt: „Im Anfang war das Wort (…) und das Wort war Gott. (…) In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“11 Durch sein Wort teilt Gott sich selbst dieser Welt mit. Jesus sagt: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben!“12
Die Natur dieses Geistes ist selbstlose Liebe. Das Wort Gottes ist nur dann das Wort Gottes, wenn es vom lebendig machenden Geist der Liebe begleitet wird. So ist selbst wörtliche Rede Jesu, aus der Heiligen Schrift zitiert, nicht mehr das Wort Gottes, wenn es nicht im Geist der Liebe gesprochen wird. Jegliches Zitat kann nur dann als Zitat gelten, wenn es in der Absicht und im Geiste des Urhebers verwendet wird.

Das Wort Gottes und die Bibel

Häufig wird die Bibel von Christen als das Wort Gottes bezeichnet. Dabei ist sie eine Sammlung von Worten Gottes, Worten von Menschen und sogar Worten des Teufels. Paulus schreibt an Timotheus: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.“13 Natürlich ist die Niederschrift der ganzen Bibel vom Geist Gottes inspiriert und jedes einzelne Buch darin birgt Schätze für den Lernbereiten, dennoch ist es unsinnig, jeden Bibelvers als „das Wort Gottes“ zu bezeichnen. Diese Unterscheidung zwischen dem Wort Gottes und der Heiligen Schrift ist dringend notwendig. Ansonsten bieten sich durch die Meinung, dass jeder Bibelvers gleichwertig als Wort Gottes zu gelten hätte, unzählige Möglichkeiten für spalterische Interpretationen. Die Kirchengeschichte zeigt, wie häufig dies zu ermüdenden Glaubensdiskussionen und Spaltungen geführt hat, während die Einheit des Geistes verlassen wurde. In vielen Fällen führte dies gar zu vermeintlich durch das „Wort Gottes“ gerechtfertigtem Fanatismus. Oft wurde auch aus einzelnen Bibelversen ein detailliertes System eines scheinbar von Gott gewollten christlichen Lebens erstellt. Die religiösen Zwänge, die sich hieraus ergeben, greifen nicht nur tief in die persönliche Freiheit des Einzelnen ein, sondern führen teilweise gar bis zur Verfolgung Andersdenkender. Ein derartiger Umgang mit der Heiligen Schrift steht im direkten Widerspruch zum freimachenden Anspruch des Evangeliums. Paulus schreibt uns hierzu, dass der Buchstabe tötet, der Geist aber lebendig macht.14

Das Wort ist Geist und bewirkt Leben

Die energetische Wirksamkeit des Wortes Gottes ist mächtig. Sie aktiviert die neue Liebesnatur des aus Gott wiedergeborenen Menschen. Ohne diese übernatürliche Komponente bringen die gepredigten Worte keine lebendigen und mündigen Menschen hervor. Stattdessen entsteht für die Glaubenden nichts weiter als ein religiös-gesetzliches System der Lebensführung. In Wahrheit sind Worte ohne verwandelnde, übernatürliche Kraft niemals Worte Gottes. Auch dann nicht, wenn sie dem Wortlaut eines Bibelzitates entsprechen: 

»Denn kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein.«

Lukas 1,37

Das echte Wort Gottes, geschrieben oder gesprochen, weist sich also selbst aus: durch den Geist der Liebe und seine erbauende, lebendig machende Wirkung. Es muss nicht von Menschen auf bestimmte Formulierungen festgelegt werden. Dies zeigt sich allein schon durch die Vielfalt der vorhandenen Bibelübersetzungen. Das lebendige Wort ist kraftvoll und wirksam. Es kann unterschiedlich formuliert werden und ist durch die geistliche Wirksamkeit trotzdem klar und präzise. Es ist der lebendige Gott selbst, der sein eigenes Wesen mitteilt und jedem Menschen frisch und persönlich begegnet. Paulus sagt: „Als ihr von uns das Wort der Kunde von Gott empfingt, habt ihr es nicht als Menschenwort aufgenommen, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt.“15

Der Geist Gottes ist Liebe

In Lukas 9 wird berichtet, wie die Bewohner eines Dorfes Jesus ablehnen. Seine Jünger machen daraufhin folgenden Vorschlag: „Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat?“ Über die Reaktion Jesu lesen wir: „Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?“16 Hier sagt Jesus eindeutig, dass ein Geist, der Aggressionen gegen Andersdenkende hervorbringt, niemals aus Gott sein kann. Niemals wird der Geist der Liebe Andersdenkende verfolgen. Ein kurzer Blick auf die Kirchengeschichte und die aktuelle Situation der Christenheit zeigt die eklatante Unfähigkeit, im Eifer für die Wahrheit, an sich selbst diese einfachste Unterscheidung des motivierenden Geistes zu treffen. Jesus sagte: „Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!“17 Die Zeit kommt, in der es absurd scheinen wird, jemanden als Geistlichen anzuerkennen, der zwar einen entsprechenden Titel trägt, aber eine negative Ausstrahlung hat. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte.“18 Paulus sagt eindeutig, dass die Frucht des Geistes Gottes Liebe, Freude und Frieden ist.19

Gemeinschaft im Wort

Das gläubige Hören des Wortes Gottes ist die direkte Begegnung mit Gott. Es ist die Gemeinschaft mit dem Geist Gottes in seinem Wort. Johannes sagt in seinem ersten Brief, dass er Worte des Lebens schreibt, durch die die Adressaten Gemeinschaft mit ihm und Gott haben:

»Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens (…) verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.«

Johannes 1,1ff.

Die Verkündigung des Evangeliums, im Sinne Gottes, ist also weder Wissensvermittlung noch die Einführung in die Praxis bestimmter Glaubensprinzipien. Die Predigt des Evangeliums vermittelt den Geist Gottes. Sie ermöglicht dem gläubigen Hörer die direkte Begegnung mit Gott und dessen lebensverändernder Kraft.

Die Wirksamkeit des Wortes

Wo die geistliche Wirklichkeit und die Lebendigkeit des Wortes nicht erkannt werden, fehlt dem Glaubensleben jegliches übernatürliche Element. Es bleibt die Kombination aus einer verstandesmäßigen, christlichen Weltanschauung und dem gesetzlichen Versuch, einer entsprechenden Moralvorstellung zu genügen. Dies ist meist selbst dann der Fall, wenn in dem entsprechenden Weltbild das Übernatürliche bejaht wird.
Tatsächlich aber schenkt Gott dem Gläubigen ein neues Leben. Durch das Wunder der Wiedergeburt gibt er ihm eine neue geistliche Natur. Die Erneuerung der negativ geprägten Seele und des Körpers findet durch die wirksame Kraft des lebendigen Wortes statt. Sie geschieht, indem wir Gott persönlich in der geistlichen Wirklichkeit seines Wortes begegnen. Die Gesundung und Erstarkung der ganzen menschlichen Persönlichkeit ist somit das übernatürliche Werk Gottes.
Hier sind einige Schriftstellen über die Wirksamkeit des Wortes Gottes. Der Prophet Jesaja sagt: „Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.“20 Jakobus schreibt uns: „Nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf, das eure Seelen zu retten vermag“,21 und in Psalm 107 lesen wir: „Er sandte sein Wort und heilte sie!“22

Als WORT+GEIST Bewegung erleben wir die übernatürliche Wirksamkeit des Wortes und des Geistes Gottes. Wir erleben, dass die von Jesus bewirkte Erlösung und das Geschenk der neuen göttlichen Liebesnatur, herrliche Realität sind. Du bist herzlich eingeladen daran teil zu haben.

  1. Eph 4,3
  2. Mt 28,18
  3. Phil 2,9ff.
  4. Joh 14,12ff.
  5. Joh 1,12
  6. Röm 8,14
  7. Apg 10,38
  8. Matt 5,48
  9. Joh 8,25
  10. Joh 1,14
  11. Joh 1,1ff.
  12. Vgl. Joh 6,6
  13. 2 Tim 3,16
  14. Vgl. 2 Kor 3,6
  15. Vgl. 1 Thes 2,13
  16. Luk 9,54f.
  17. Mt 7,15
  18. Mt 7,16f.
  19. Gal 5,22
  20. Jes 55,10f.
  21. Jak 1,21
  22. Ps 107,20

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